Auf ihrer Reise zum Afrika Cup in Angola ist die Nationalmannschaft Togos im Grenzgebiet zum Kongo beschossen worden. Der Busfahrer starb, mehrere Spieler wurden verletzt.
© Youri Kochetkov/dpa
Anschlag vor dem Afrika-Cup: Togos Nationalelf – hier ein Archivbild aus dem Jahr 2006 – wurde von Separatisten angegriffen
Zwei Tage vor Beginn der Afrika-Meisterschaft in Angola ist der Bus der Fußball-Nationalmannschaft Togos beschossen worden. Der Fahrer sei getötet worden, sagte ein Sprecher des togolesischen Sportministeriums. Neun weitere Menschen wurden verletzt, darunter die Spieler Obilale Kossi (Torhüter vom französischen Amateurclub GSI Pontivy) und Serge Akakpo vom rumänischen Club FC Vaslui. Außerdem seien auch Togos Fußball-Vizepräsident Gabriel Ameyi sowie ein Mannschaftsarzt und ein Journalist getroffen worden. Niemand habe jedoch lebensgefährliche Verletzungen erlitten.
Der Bus mit Spielern und Funktionären, darunter der bei Bayer Leverkusen unter Vertrag stehende Ergänzungsspieler Assimiou Toure, war am Freitagnachmittag unter Beschuss geraten, kurz nachdem das Fahrzeug die Grenze zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Angola passiert hatte. Der Angriff ereignete sich den Angaben zufolge in der angolanischen Region Cabinda nahe der Grenze zur Demokratischen Repubik Kongo. „Wir hatten gerade die Grenze überquert, um uns herum waren Polizeibusse. Alles sah gut aus, als plötzlich das Feuer auf uns eröffnet wurde”, berichtete Togos Stürmer Thomas Dossevi dem Sender Radio Monte Carlo. „Wir wurden mit automatischen Waffen wie Hunde beschossen und haben uns 20 Minuten lang unter unseren Sitzen versteckt”, sagte der Profi des FC Nantes.
Der für das Gebiet verantwortliche Minister sprach von einem terroristischen Akt. Zu dem Anschlag bekannte sich später die „Befreiungsfront für die Unabhängigkeit von Cabinda (FLEC)”. In der ölreichen angolanischen Region Cabinda kommt es seit der Unabhängigkeit der ehemaligen portugiesischen Kolonie 1975 immer wieder zu bewaffneten Konflikten. Die Gruppe habe weitere Angriffe während des Fußballturniers angedroht.
Der Start des Afrika Cups mit 16 Nationalmannschaften des Kontinents ist für Sonntag geplant und dauert bis zum 30. Januar. In fünf Monaten soll im Nachbarland Südafrika die erste Fußballweltmeisterschaft auf afrikanischem Boden stattfinden. Die angolanische Regierung wollte nach Angaben des afrikanischen Fußballverbands CAF mit dem CAF-Präsidenten Issa Hayatou über mögliche neue Sicherheitsmaßnahmen für das Turnier beraten.
Möglicherweise wird Togo auf einen Start bei dem Turnier verzichten. In der ersten Partie des Turniers sollte das Team am Montag auf den westafrikanischen Nachbarn Ghana treffen. „Wir wollen nicht bei diesem Afrika-Cup spielen. Wir denken an unsere Teamkollegen. Von Kugeln getroffen zu werden, wenn man zum Fußballspielen kommt, ist widerlich”, sagte Dossevi. „Ich kann nur an eines denken, den Wettbewerb abzublasen und nach Hause zu fahren”, meinte Alaixys Romao vom französischen Club Grenoble Foot.
Togos Spieler hatten sich im Kongo auf das Turnier vorbereitet. Nach Angaben des togolesischen Verbandes war mit der Mannschaft vereinbart worden, dass sie fliegen und nicht per Bus nach Angola reisen sollte.

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Angriff auf Togos Nationalmannschaft

Auf ihrer Reise zum Afrika Cup in Angola ist die Nationalmannschaft Togos im Grenzgebiet zum Kongo beschossen worden. Der Busfahrer starb, mehrere Spieler wurden verletzt.
© Youri Kochetkov/dpa
Anschlag vor dem Afrika-Cup: Togos Nationalelf – hier ein Archivbild aus dem Jahr 2006 – wurde von Separatisten angegriffen
Zwei Tage vor Beginn der Afrika-Meisterschaft in Angola ist der Bus der Fußball-Nationalmannschaft Togos beschossen worden. Der Fahrer sei getötet worden, sagte ein Sprecher des togolesischen Sportministeriums. Neun weitere Menschen wurden verletzt, darunter die Spieler Obilale Kossi (Torhüter vom französischen Amateurclub GSI Pontivy) und Serge Akakpo vom rumänischen Club FC Vaslui. Außerdem seien auch Togos Fußball-Vizepräsident Gabriel Ameyi sowie ein Mannschaftsarzt und ein Journalist getroffen worden. Niemand habe jedoch lebensgefährliche Verletzungen erlitten.
Der Bus mit Spielern und Funktionären, darunter der bei Bayer Leverkusen unter Vertrag stehende Ergänzungsspieler Assimiou Toure, war am Freitagnachmittag unter Beschuss geraten, kurz nachdem das Fahrzeug die Grenze zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Angola passiert hatte. Der Angriff ereignete sich den Angaben zufolge in der angolanischen Region Cabinda nahe der Grenze zur Demokratischen Repubik Kongo. „Wir hatten gerade die Grenze überquert, um uns herum waren Polizeibusse. Alles sah gut aus, als plötzlich das Feuer auf uns eröffnet wurde”, berichtete Togos Stürmer Thomas Dossevi dem Sender Radio Monte Carlo. „Wir wurden mit automatischen Waffen wie Hunde beschossen und haben uns 20 Minuten lang unter unseren Sitzen versteckt”, sagte der Profi des FC Nantes.
Der für das Gebiet verantwortliche Minister sprach von einem terroristischen Akt. Zu dem Anschlag bekannte sich später die „Befreiungsfront für die Unabhängigkeit von Cabinda (FLEC)”. In der ölreichen angolanischen Region Cabinda kommt es seit der Unabhängigkeit der ehemaligen portugiesischen Kolonie 1975 immer wieder zu bewaffneten Konflikten. Die Gruppe habe weitere Angriffe während des Fußballturniers angedroht.
Der Start des Afrika Cups mit 16 Nationalmannschaften des Kontinents ist für Sonntag geplant und dauert bis zum 30. Januar. In fünf Monaten soll im Nachbarland Südafrika die erste Fußballweltmeisterschaft auf afrikanischem Boden stattfinden. Die angolanische Regierung wollte nach Angaben des afrikanischen Fußballverbands CAF mit dem CAF-Präsidenten Issa Hayatou über mögliche neue Sicherheitsmaßnahmen für das Turnier beraten.
Möglicherweise wird Togo auf einen Start bei dem Turnier verzichten. In der ersten Partie des Turniers sollte das Team am Montag auf den westafrikanischen Nachbarn Ghana treffen. „Wir wollen nicht bei diesem Afrika-Cup spielen. Wir denken an unsere Teamkollegen. Von Kugeln getroffen zu werden, wenn man zum Fußballspielen kommt, ist widerlich”, sagte Dossevi. „Ich kann nur an eines denken, den Wettbewerb abzublasen und nach Hause zu fahren”, meinte Alaixys Romao vom französischen Club Grenoble Foot.
Togos Spieler hatten sich im Kongo auf das Turnier vorbereitet. Nach Angaben des togolesischen Verbandes war mit der Mannschaft vereinbart worden, dass sie fliegen und nicht per Bus nach Angola reisen sollte.

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Postat de pe data de 31 dec., 2009 in categoria România în lume. Poti urmari comentariile acestui articol prin RSS 2.0. Acest articol a fost vizualizat de 418 ori.

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