Euro, Euro, Euro…
Die Nachrichten um die Gemeinschaftswährung überschlagen sich jeden Tag, immer düsterere Prognosen werden veröffentlicht: Angst und Panik an den Märkten, Absturz des Euros, Crash an den Börsen…
Fakt ist: Der Euro steckt in der Krise!
Doch: Warum gibt es den Euro eigentlich? Wann wurde er eingeführt und wieso wird in nur 16 EU-Ländern mit ihm gezahlt? BILD.de klärt jetzt die wichtigsten Fragen rund um das Europa-Geld – alles, was Sie spätestens jetzt wissen müssen, aber sich nie zu fragen getraut haben! Die Euro-Krise für Anfänger!
WANN WURDE DER EURO EINGEFÜHRT?
Am 1. Januar 1999 wurde der Euro als Buchgeld eingeführt, also als „unsichtbare Währung“ zum Beispiel für Kontoführungszwecke. Drei Jahre später, am 1. Januar 2002, kam das erste Bargeld in den Umlauf. Mit diesem Startschuss löste der Euro die nationalen Währungen als Zahlungsmittel ab. 1999 zählte das Euro-Währungsgebiet elf Mitgliedsländer. Der Umrechnungskurs zur D-Mark beträgt 1,95583 DM je Euro. Am 4. Januar 2001 startet der Handel in Sydney mit 1,1747 Dollar.
WARUM WURDE ER EIGENTLICH EINGEFÜHRT?
Die Grundidee: Ein Zusammenwachsen Europas – wirtschaftlich aber auch identitätsstiftend. Der Euro bildete die große Klammer. Ökonomischer Hintergrund: Die Wechselkursschwankungen, die auf Grund der einzelnen Länderwährungen anfielen, sollten eingegrenzt und letztendlich auch aufgehoben werden. Denn sie bildeten einen wirtschaftlichen Unsicherheitsfaktor und kosteten Geld.
Gleichzeitig sollte langfristig ein Gegengewicht zum US-Dollar geschaffen werden!
WELCHE LÄNDER HABEN DEN EURO?
In 16 EU-Ländern wird mit dem Euro gezahlt! Diese Länder bilden das Euro-Währungsgebiet: Belgien, Deutschland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Zypern, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowenien, Slowakei, Finnland. Elf EU-Länder haben den Euro noch nicht eingeführt (u.a. Dänemark und Großbritannien).
Die Kleinstaaten Monaco, San Marino und Vatikanstadt nutzen auf Grundlage einer formellen Vereinbarung mit der Europäischen Gemeinschaft ebenfalls den Euro. Auch Andorra, Montenegro und der Kosovo verwenden die einheitliche Währung – jedoch ohne formelle Vereinbarung.
WELCHE LÄNDER WOLLEN ALS NÄCHSTES DEN EURO?
Im Mai 2010 sprach sich die Europäische Kommission für die Einführung des Euro im Estland zum 1. Januar 2011 aus. Endgültig entschieden wird darüber im Juli 2010. Die Euro-Beitrittskandidaten Bulgarien, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Schweden, Tschechien und Ungarn erfüllten dagegen nicht die EU-Konvergenzkriterien.
WIE VIELE LEUTE ZAHLEN MIT DEM EURO?
Die Währung gilt für rund 300 Millionen Europäer. Rund 800 Milliarden Euro sind in Form von Münzen und Scheinen im Verkehr.
WIE KAM ES ZU DEM NAMEN?
Auf den Namen „Euro“ haben sich die EU-Entscheider erst nach langen Streitereien geeinigt! Weitere Namensvorschläge waren: Europäischer Franken, Europäische Krone, Europäischer Gulden – durch die Anlehnung an eine schon bestehende Währung sollten Kontinuität und Vertrauen erweckt werden!
Doch die Namen wurden alle verworfen. Neuer Vorschlag: „ECU“ – der Namen der alten EU-Verrechnungswährung. Aber auch dieser Vorschlag fand keine Mehrheit. Als Reaktion schlug die deutsche Delegation um Finanzminister Theodor Waigel den Namen „Euro“ vor.
WARUM SEHEN DIE EUROMÜNZEN EIGENTLICH IN JEDEM LAND EIN BISSCHEN ANDERS AUS?
Anders als die Euro-Banknoten fallen die Münzen der Gemeinschaftswährung in den Zuständigkeitsbereich der einzelnen Länder und nicht in den der EZB. Deshalb hat jedes Land die Rückseite der Münzen individuell für sich gestaltet. Sie gibt Auskunft darüber, in welchem Land das Geldstück ausgegeben wurde. Die Vorderseite ist in allen Ländern identisch.
Beabsichtigt ein Land des Euro-Währungsgebiets, Geldstücke mit neuen Motiven auszugeben, muss es die Europäische Kommission und die übrigen EU-Mitgliedstaaten über dieses Vorhaben in Kenntnis setzen. Die Kommission prüft dann, ob das neue Motiv den Leitlinien entspricht, und veröffentlicht die diesbezüglichen Informationen anschließend auf ihrer Website.
KANN EIN MITGLIEDSTAAT AUS DEM EURO RAUSGESCHMISSEN WERDEN?
Ausgeschlossen werden kann ein Land aus der Eurozone derzeit nicht, es kann nur „freiwillig“ austreten. Doch es wird darüber nachgedacht, in Zukunft reformunwillige Länder aus der Eurozone ausschließen zu können.
WAS BEDEUTET EIN EURO-ABSTURZ FÜR MICH?
Erst einmal nichts! Doch: Ein schwacher Euro verunsichert die Märkte. Und ein langfristig schwacher Euro kann den wirtschaftlichen Zusammenhalt Europas und damit die begonnene Erholung der deutschen Wirtschaft aufs Spiel setzen“, warnt Eckhard Cordes, Vorstandsvorsitzender der Metro (Mediamarkt, Saturn, 290000 Mitarbeiter in 32 Ländern). „Das kann sich letztlich negativ auf den Arbeitsmarkt auswirken und Arbeitsplätze gefährden.“
Professor Michael Hüther, Leiter des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), erwartet im Gegenteil mehr Jobs: „Der deutsche Arbeitsmarkt entwickelt sich ungetrübt von der Situation in Griechenland. Als indirekte Folge der Abwertung der Staatsanleihen gewinnen Unternehmensanleihen an Attraktivität, was sich positiv auf die Unternehmen und im besten Fall auch auf den Arbeitsmarkt auswirken könnte.“
WIE KANN DER EURO GERETTET WERDEN?
Die schwarz-gelbe Koalition hat sich auf die Forderung nach einer internationalen Finanztransaktionssteuer geeinigt. Mit der Finanztransaktionssteuer soll zur Regulierung der Finanzmärkte auf sämtliche Geschäfte und Produkte eine Gebühr erhoben werden. Zähmung der Euro-Spekulanten!
Ob es hilft – niemand weiß es… Alle hoffen, dass sich der Euro-Kurs bald wieder erholt und die Währung zu ihrer alten Stärke zurückfindet!
P.S.: Am 22. April 2008 notierte der Euro erstmals über 1,60 Dollar und markiert am 15. Juli mit 1,6038 Dollar ein Rekordhoch. Gestern sank er zwischenzeitlich auf 1,22 Dollar, so tief wie seit 2006 nicht…

Read the article on Bild.de

Währungs-Krise für Anfänger Das müssen Sie jetzt über den Euro wissen!

Euro, Euro, Euro…
Die Nachrichten um die Gemeinschaftswährung überschlagen sich jeden Tag, immer düsterere Prognosen werden veröffentlicht: Angst und Panik an den Märkten, Absturz des Euros, Crash an den Börsen…
Fakt ist: Der Euro steckt in der Krise!
Doch: Warum gibt es den Euro eigentlich? Wann wurde er eingeführt und wieso wird in nur 16 EU-Ländern mit ihm gezahlt? BILD.de klärt jetzt die wichtigsten Fragen rund um das Europa-Geld – alles, was Sie spätestens jetzt wissen müssen, aber sich nie zu fragen getraut haben! Die Euro-Krise für Anfänger!
WANN WURDE DER EURO EINGEFÜHRT?
Am 1. Januar 1999 wurde der Euro als Buchgeld eingeführt, also als „unsichtbare Währung“ zum Beispiel für Kontoführungszwecke. Drei Jahre später, am 1. Januar 2002, kam das erste Bargeld in den Umlauf. Mit diesem Startschuss löste der Euro die nationalen Währungen als Zahlungsmittel ab. 1999 zählte das Euro-Währungsgebiet elf Mitgliedsländer. Der Umrechnungskurs zur D-Mark beträgt 1,95583 DM je Euro. Am 4. Januar 2001 startet der Handel in Sydney mit 1,1747 Dollar.
WARUM WURDE ER EIGENTLICH EINGEFÜHRT?
Die Grundidee: Ein Zusammenwachsen Europas – wirtschaftlich aber auch identitätsstiftend. Der Euro bildete die große Klammer. Ökonomischer Hintergrund: Die Wechselkursschwankungen, die auf Grund der einzelnen Länderwährungen anfielen, sollten eingegrenzt und letztendlich auch aufgehoben werden. Denn sie bildeten einen wirtschaftlichen Unsicherheitsfaktor und kosteten Geld.
Gleichzeitig sollte langfristig ein Gegengewicht zum US-Dollar geschaffen werden!
WELCHE LÄNDER HABEN DEN EURO?
In 16 EU-Ländern wird mit dem Euro gezahlt! Diese Länder bilden das Euro-Währungsgebiet: Belgien, Deutschland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Zypern, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowenien, Slowakei, Finnland. Elf EU-Länder haben den Euro noch nicht eingeführt (u.a. Dänemark und Großbritannien).
Die Kleinstaaten Monaco, San Marino und Vatikanstadt nutzen auf Grundlage einer formellen Vereinbarung mit der Europäischen Gemeinschaft ebenfalls den Euro. Auch Andorra, Montenegro und der Kosovo verwenden die einheitliche Währung – jedoch ohne formelle Vereinbarung.
WELCHE LÄNDER WOLLEN ALS NÄCHSTES DEN EURO?
Im Mai 2010 sprach sich die Europäische Kommission für die Einführung des Euro im Estland zum 1. Januar 2011 aus. Endgültig entschieden wird darüber im Juli 2010. Die Euro-Beitrittskandidaten Bulgarien, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Schweden, Tschechien und Ungarn erfüllten dagegen nicht die EU-Konvergenzkriterien.
WIE VIELE LEUTE ZAHLEN MIT DEM EURO?
Die Währung gilt für rund 300 Millionen Europäer. Rund 800 Milliarden Euro sind in Form von Münzen und Scheinen im Verkehr.
WIE KAM ES ZU DEM NAMEN?
Auf den Namen „Euro“ haben sich die EU-Entscheider erst nach langen Streitereien geeinigt! Weitere Namensvorschläge waren: Europäischer Franken, Europäische Krone, Europäischer Gulden – durch die Anlehnung an eine schon bestehende Währung sollten Kontinuität und Vertrauen erweckt werden!
Doch die Namen wurden alle verworfen. Neuer Vorschlag: „ECU“ – der Namen der alten EU-Verrechnungswährung. Aber auch dieser Vorschlag fand keine Mehrheit. Als Reaktion schlug die deutsche Delegation um Finanzminister Theodor Waigel den Namen „Euro“ vor.
WARUM SEHEN DIE EUROMÜNZEN EIGENTLICH IN JEDEM LAND EIN BISSCHEN ANDERS AUS?
Anders als die Euro-Banknoten fallen die Münzen der Gemeinschaftswährung in den Zuständigkeitsbereich der einzelnen Länder und nicht in den der EZB. Deshalb hat jedes Land die Rückseite der Münzen individuell für sich gestaltet. Sie gibt Auskunft darüber, in welchem Land das Geldstück ausgegeben wurde. Die Vorderseite ist in allen Ländern identisch.
Beabsichtigt ein Land des Euro-Währungsgebiets, Geldstücke mit neuen Motiven auszugeben, muss es die Europäische Kommission und die übrigen EU-Mitgliedstaaten über dieses Vorhaben in Kenntnis setzen. Die Kommission prüft dann, ob das neue Motiv den Leitlinien entspricht, und veröffentlicht die diesbezüglichen Informationen anschließend auf ihrer Website.
KANN EIN MITGLIEDSTAAT AUS DEM EURO RAUSGESCHMISSEN WERDEN?
Ausgeschlossen werden kann ein Land aus der Eurozone derzeit nicht, es kann nur „freiwillig“ austreten. Doch es wird darüber nachgedacht, in Zukunft reformunwillige Länder aus der Eurozone ausschließen zu können.
WAS BEDEUTET EIN EURO-ABSTURZ FÜR MICH?
Erst einmal nichts! Doch: Ein schwacher Euro verunsichert die Märkte. Und ein langfristig schwacher Euro kann den wirtschaftlichen Zusammenhalt Europas und damit die begonnene Erholung der deutschen Wirtschaft aufs Spiel setzen“, warnt Eckhard Cordes, Vorstandsvorsitzender der Metro (Mediamarkt, Saturn, 290000 Mitarbeiter in 32 Ländern). „Das kann sich letztlich negativ auf den Arbeitsmarkt auswirken und Arbeitsplätze gefährden.“
Professor Michael Hüther, Leiter des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), erwartet im Gegenteil mehr Jobs: „Der deutsche Arbeitsmarkt entwickelt sich ungetrübt von der Situation in Griechenland. Als indirekte Folge der Abwertung der Staatsanleihen gewinnen Unternehmensanleihen an Attraktivität, was sich positiv auf die Unternehmen und im besten Fall auch auf den Arbeitsmarkt auswirken könnte.“
WIE KANN DER EURO GERETTET WERDEN?
Die schwarz-gelbe Koalition hat sich auf die Forderung nach einer internationalen Finanztransaktionssteuer geeinigt. Mit der Finanztransaktionssteuer soll zur Regulierung der Finanzmärkte auf sämtliche Geschäfte und Produkte eine Gebühr erhoben werden. Zähmung der Euro-Spekulanten!
Ob es hilft – niemand weiß es… Alle hoffen, dass sich der Euro-Kurs bald wieder erholt und die Währung zu ihrer alten Stärke zurückfindet!
P.S.: Am 22. April 2008 notierte der Euro erstmals über 1,60 Dollar und markiert am 15. Juli mit 1,6038 Dollar ein Rekordhoch. Gestern sank er zwischenzeitlich auf 1,22 Dollar, so tief wie seit 2006 nicht…

Read the article on Bild.de

Postat de pe data de 19 mai, 2010 in categoria România în lume. Poti urmari comentariile acestui articol prin RSS 2.0. Acest articol a fost vizualizat de 569 ori.

Publica un raspuns